Strange Love
Drama von Park Chan-wook, Südkorea, 2006, OV/d, 105 Minuten |
I'm a Cyborg, but that's OK
Young-gun ist überzeugt, ein Cyborg zu sein. Sie spricht mit Getränkeautomaten und Lampen, verweigert menschliche Nahrung und trägt eine Brotdose mit Batterien bei sich, um sich jederzeit wieder aufladen zu können. In einer Nervenklinik begegnet sie Il-sun, der glaubt, er könne anderen Menschen ihre Fähigkeiten klauen. Und auch wenn sich das für einen Cyborg nicht gehört, entwickelt Young-gun Gefühle für Il-sun. Ihre exzentrisch-zarte Romanze, voller abgefahrener Träume und Jodeleinlagen, ist in Gefahr, als Young-gun wegen Unterernährung zu sterben droht. Doch Il-sun ist zu allem bereit und nutzt seine Gabe, um Young-gun zurückzuholen. «Parallelerzählungen sind anspruchsvoll, aber nichts gegen Park Chan-wooks visuelle Intarsienarbeiten. Da seine Heldin Young-gun zum Auftakt des Films in einer furiosen Steigerung von Licht, Farbe und Geschwindigkeit aus jeglicher Logik herausfällt, muss man sich auf ein paar mehr Handlungsstränge als üblich gefasst machen … Nicht nach den Massgaben Freuds, aber innerhalb des magisch versch(r)obenen Kosmos, den der koreanische Regisseur als Gegenmodell zum Südkorea der Funktionstüchtigen und Fortschrittsgläubigen erschaffen hat, funktioniert Young-guns Rettung, wundersam und wunderschön.» (Heike Kühn)
Nach seiner Rache-Trilogie («Sympathy for Mr. Vengeance», 2002, «Oldboy», 2003, «Sympathy for Lady Vengeance», 2005) beweist der Südkoreanische Meister-Regisseur hier seine Fähigkeit, selbst aus einem heiklen Stoff eine Komödie zu inszenieren, deren Tiefgang der liebevolle Umgang mit seinen Figuren zu Grunde liegt. Schutzmassnahmen im Kino
mit Rain, Su-jeong Lim, Hie-jin Choi |