Als Einstieg in den Zyklus wurde nicht eben ein naheliegender Film gewählt: Der Tod lauert im formal gewagten, zweiten Spielfilm des jungen iranischen Regisseurs als vage Bedrohung im Hintergrund, ruft Reminiszenzen an krude Slasher-Filme hervor, ohne diese jedoch irgendwie zu erfüllen. Im filmästhetischen Kraftakt, die doch über zwei Stunden dauernde Geschichte in einer einzigen Einstellung zu erzählen, begibt sich der Regisseur im Gegenteil in Arthouse-Gefilde und rührt an die Grenzen, wie viel ein auf die Erfüllung von Erwartungen getrimmtes Publikum einzugehen bereit ist. Eine Gruppe von StudentInnen aus der Hauptstadt reist während der Ferien in den Norden Irans, um an einer Drachenflug-Meisterschaft teilzunehmen. Die Köche eines Restaurants am See, wo sie in einem Wald campieren, scheinen nicht wählerisch zu sein bezüglich des Fleisches, das sie der Kundschaft auftischen. Mittels der Erzählung aus verschiedenen Perspektiven, wohlverstanden im Fluss einer einzigen Einstellung, welche auch zeitliche Überlagerungen beinhaltet, wird der Plot allmählich auf eine allegorische Ebene verschoben, wo es um das Leben als Traum mit fatalem Ausgang geht, wo Leben und Tod zum blossen, variablen Parameter in einer ökonomischen Gleichung werden.
mit Abed Abest, Mona Ahmedi, Ainaz Azarhoush, Nazanin Babaei
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