Das Kino in der Reitschule präsentiert: Lebst du noch oder wohnst du schon?
Das KINO in der Reitschule empfiehlt sieben Varianten:
01: den Zwang: Der Klassiker – wie ‹Kollektive› gebildet werden – ist zum Beispiel: eine Hausgemeinschaft, die ein gemeinsames grosses Problem aufgehalst bekommt, – sagen wir, eine baldige ‹Aufwertung› der Liegenschaft – und die sich anschliessend – interne Gräben überwindend – kollektiv zur wehr setzt. Cineastisch wundervoll witzig eingefangen in
«Die Strategie der Schnecke »
(Anarchie ist machbar).02: die Flucht Wenn das bestehende zwar als solches ‹besteht›, aber nach neuem gefragt und gesucht wird … nach Orten, Formen oder Codes … wie im Film
«Pas comme des Loups»
.03: die Tradition Wenn das bestehende seit zweitausend Jahren gelebt wird, und dies, in einer sehr unbeständigen Welt … wie bei den ‹Frauen des Meeres›, den
«Ama San»
. Ein Tauchgang mit den Muscheltaucherinnen von Wagu.04: oder einfach: Kommunen … mit original 68er-Flair … wobei der Film
«The Commune»
(Kollektivet) auch die Belastungsgrenzen dieser Wohnform auslotet.05: oder Hausbesetzung Das eher aktiv-unstehte zusammenleben dieser ‹Wohnform› wird in der Dokumentation
«500 Steine werfende Autonome Gewalttätige Psychopathen aus der Hölle»
(500 Stenkastende Autonome Voldspsykopater fra Helvede) näher beleuchtet. Die Protagonist*innen: das Ungdomshuset in Nørrebro/København, die Stadtverwaltung und viele Widerständige, die jahrelang in, um und für das Haus kämpfen.06: gemeinsame Projekte Kollektive Erlebnisse bereiten kongeniale Freuden. Wie das
«Radio La Colifata
» in Buones Aires. ‹La Colifata› bringt Menschen eines Heims zusammen, und bildet für sie ein hierarchiefreies identitäts-stiftendes Gemeinschafts-Projekt und einen Kommunikations-Kanal in die Aussenwelt.07: oder lustvolle Gedankenspiele Bruce LaBruce entführt uns in eine radikal-feministische Szenerie
«Die Misandristinnen»
, die so getarnte ‹Female Liberation Army›, bereiten sich auf den Befreiungsschlag vor.Surreal geht es weiter mit der eigenwilligen Szenerie von «Fort Buchanan»: Eine verlassene Militärbasis wird zur Kulisse für einen Kriegsfilm ohne Krieg, fokussiert auf die Wartenden, die sich ohne Rücksicht auf eheliche Treue und sexuelle Orientierung versuchen, einander zu verführen.